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Nähender Mann oder warum sich Vorurteile reproduzieren

Als meine Frau vor längerer Zeit eine Nähmaschine kaufen wollte, unterstützte ich sie beim Recherchieren, denn doppelt kaufen ist immer blöde.
Nichtsdestotrotz gaben wir keine Unsumme aus, aber die mittleren Produkte der Firma W6 sprachen uns an, es wurde eine W6 1235/61. Und wir sind immer noch sehr zufrieden damit. Mittlerweile fand ich gar heraus, dass W6 oft baugleich mit Janome ist, wobei letztere wesentlich teurer sind.

Jedenfalls setzte auch ich mich ab und zu an die Maschine, fertigte u.a. eine Messer-Rolltasche und eine kleine Tasche für Kreide-Schachteln für meinen Unterricht.

Nachdem wir letztens die "Great British Sewing Bee" sahen, fasste mich das Fieber wieder und ich sah mich um nach einem Buch mit Schnittmustern.
Unser Kind wird unser beide Mode-Opfer werden, hier seht Ihr mein erstes Projekt aus dem Mama-Näh-Buch:


Das Bild ist nicht ideal, was passend ist, denn auch der Sweater ist nicht perfekt. Hier und da sind mir Fehler unterlaufen. Aber andererseits habe ich allerlei gelernt und würde mich nun im Stande sehen, etwas ähnliches in ca. einer Stunde zu nähen.

Als Mann wollte ich natürlich nicht einfach nur Baby-Kleider nähen, sondern auch T-Shirts, Shorts, kurze und lange Hosen. ABER leider sind fast alle Bücher zu diesem Thema für Frauen bzw. Frauenmode abgestimmt. Und auch im Internet sind schwerlich schöne Muster für Männer zu finden.

Die wenigen Schnittmuster sind schnell gefunden, und eigentlich sollte ich mich nicht beschweren, denn Männermode ist "einfacher" geschnitten, andererseits würde ich mir mehr Anleitungen wünschen in diesem Bereich. Und vielleicht kaufe ich mir irgendwann das Buch "Schnittkonstruktionen in der Mode: Herrenkleidung...", welches mir bisher zu teuer ist. Ich werde erstmal Erfahrungen sammeln mit einigen Schnittmustern.

Jedenfalls nährt die Industrie hauptsächlich die Frauen, welche dann darüber bloggen und in Foren schreiben; und so andere Frauen anziehen. Die Männer müssen sich diese Domäne etwas härter erobern. Dabei will ich hier gar nicht die Sexismus-Keule schwingen oder anprangern.

Als Beispiel dienen mir verschiedene Bücher, die meine Frau und ich bereits besitzen, aber auch folgendes sollte als Grundlage dienen können: in den Foren sind zwei Bücherreihen beliebt, Teresa Gilewskas und Guide Hofenbitzer.

Bei ersterer Reihe zahlt der Kunde ca. 50 EUR für das erste Buch und erhält "Bekleidung Schnittkonstruktion für Damenmode".
Bei der zweiten Reihe kostet ein Band ca. 30 EUR, und erst das 4. oder 5. Band behandelt Herrenmode.

Zum Glück gibt es immer mehr Männer, die nähen, dass auch der Büchermarkt und das Internet ansprechender werden, und es immer mehr Ideen für Herrenmode gibt.

Mich fasziniert einfach das Selbermachen, dass mittlerweile auch eine Overlock bestellt ist ;)

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